Alte Festung von Korfu
10. Juli - 30. September 2024
Die Ausstellung wird bis zum 31. Dezember 2024 verlängert
IASON DEPOUNTIS
»DER DICHTUNG WEGEN STEHT TROJA NOCH IN FLAMMEN«
AUSSTELLUNG
ZUM FÜNFZEHNTEN TODESTAG DES DICHTERS
GEDICHTE
»Die ruhelose Dichtung eines ruhelosen Geistes«
(Alexandros Argyriou, Literaturhistoriker, über das Werk von Iason Depountis)
(Alexandros Argyriou, Literaturhistoriker, über das Werk von Iason Depountis)
IASON DEPOUNTIS
»Ein Wanderlied für SILS-MARIA«
Das Nietzsche-Haus im Schweizer Alpendorf Sils Maria war viele Jahre lang Friedrich Nietzsches Sommerresidenz. Heute ist es eine »Kultstätte« mitteleuropäischen Geisteslebens und zieht jährlich Tausende von Besuchern an. Das Gedicht »Ein Wanderlied für SILS-MARIA« aus dem Jahr 1973 findet sich auf einer Tafel zu Iason Depountis, die gegenüber dem original erhaltenen Schlaf- und Arbeitszimmer des Philosophen hängt. (Übersetzt von Nikolaos Philippidis und Dimitris Depountis)
Iason Depountis
Ein Wanderlied für SILS-MARIA
«EIN ZWEI DREI …
Nietzsche achetait ce qu’on trouve
à la gare de Sils-Maria,
des livres de Gyp, de Paul Bourget.
Zarathoustra est un vieux guide suisse,
mais son diamant raye tout.» Jean Cocteau
ich möchte hier zuerst die Regel meiner Kunst
erklären ich stelle den Gegenstand:
«Nietzsches Tisch»
der vollkommen gleichgewichtig
in Raum und Zeit ruht so wie man
zum Beispiel sagt, etwas stehe von selbst
auf der Oberfläche des Wassers zudem stelle
ich ihn als mein eigenes Werk über die visuelle Phantasie.
zum Thema:
nach einem nachmittäglichen Besuch
im hübschen und gepflegten Haus von SILS-
MARIA, wo Friedrich Nietzsche gelebt und
geschrieben, wo Friedrich Nietzsche gelitten
hat und geschrieben, konnte ich nicht anders
handeln (die Gründe sind im All verborgen)
vorsichtig zog ich also im Zimmer des Philo-
sophen den Tisch, seinen Tisch, hob ihn
langsam von seiner Stelle und nahm ihn
ohne jede Heimlichkeit hinaus. Ich sah
ihn an, er war ein kleines aber
geschmackvolles Möbel, Nietzsches Tisch, er
hatte das Gewicht all der vielen und unruhigen
Gedanken des Dichters getragen.
ich nahm ihn so, wie er war
mit der antiken Lampe als Dekor
und stellte ihn dorthin, wo er
auch heute noch steht: mitten auf die Wasser-
fläche des Sees SILVAPLANA.
ein Tisch auf dem Wasser,
wie ein Zeitspiel
wie eine Epiphanie;
die Lampe spendet ein mystisches Licht.
16.2.1977
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